Das Vorwort
Es gibt heute nur noch sehr wenige Menschen, die Jizchak Katzenelson persönlich kennen gelernt haben. Die Schriftstellerin Yonat Sened, Kibbuz Revivim, Israel, war Schülerin Katzenelsons im Untergrund-Gymnasium des Warschauer Ghettos. Sie hat für die deutsche Übersetzung der Aufzeichnungen das Vorwort verfasst.
Dem Herausgeber schrieb Frau Sened, als Dank für das Buch:
Dear Mr. Homfeld, I received the book, was moved by it, and so were young friends and relatives who, coming to visit us, saw it on my desk, asked questions and this was one more opportunity to tell some of what, as you rightly say, must not be forgotten. Thank you.
Der Herausgeber hat im März 2000 Frau Yonat Sened persönlich kennen gelernt.
Zum Inhalt
In diesen Aufzeichnungen Jizchak Katzenelsons von Mai bis September 1943 im Internierungslager Vittel/Vogesen, spiegeln sich die traumatischen Erfahrungen nach dem deutschen Überfall auf Polen und im Warschauer Ghetto. Sie sind Erinnerung, Aufschrei und Klage eines Mannes, dessen Frau und zwei Söhne ein Jahr zuvor verschleppt und in Treblinka ermordet wurden.
„Oh, mein Volk! Mein Volk…“ – Angelehnt an die Tradition der biblischen Klagelieder eines Jeremia oder Hiob sind die Aufzeichnungen auch ein Zwiegespräch des Dichters mit dem Gott Israels.
„Oh, mein Volk! Mein Volk…“ – Auf jeder Seite seiner Aufzeichnungen ist die Liebe zu seinem bedrängten Volk zu spüren, wie auch in dem anschließend geschaffenen Denkmal, dem bewegenden Poem: „Das Lied vom ausgemordeten jüdischen Volk“. Keine drei Wochen nach der letzten Eintragung entstand am 3. Oktober 1943 das erste der fünfzehn Lieder dieses Poems.
Das Buch enthält auch biographische Notizen, die größtenteils aus dem Vittel diary übernommen wurden. Ein Namensregister, ein Wort- und Sachregister und ein Hinweis auf weiterführende Literatur befinden sich am Schluss des Buches.
Die Fotos
Das Buch enthält Fotos, die der Herausgeber auf Studienfahrten in Polen aufgenommen hat. Für die Umschlaggestaltung wurde ein Foto der Rückseite des Ghetto-Denkmales in Warschau verwendet.
Der Bürgermeister von Vittel stellte das Foto der Gedenktafel am Hotel de la Providence in Vittel zur Verfügung, in welchem Katzenelson mit seinem Sohn Zwi interniert war.
Zwei Fotos von Jizchak Katzenelson und vier Fotokopien von Originalseiten erhielt der Verfasser aus Beit Lohamei Haghetaot, Israel.