Der Herausgeber Helmut Homfeld wurde 1925 in Lokstedt bei Hamburg geboren und wuchs mit zwei älteren Schwestern in einem behüteten Elternhaus auf. Wie fast alle Gleichaltrigen damals wurde er Mitglied des Jungvolkes und der Hitlerjugend. Über Politik wurde wenig nachgedacht. Auch durch den Ausbruch des Krieges änderte sich zunächst wenig. Im Frühjahr 1943 machte er das Abitur. Nach sechs Monaten RAD (Reichsarbeitsdienst) wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Im September 1944 geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Im April 1945 wurde er in Südfrankreich den Franzosen übergeben. Drei Jahre arbeitete er als Kriegsgefangener in einem Kohlebergwerk unter Tage.
Nach der Entlassung im Oktober 1948 kehrte er nach Hamburg zurück. 1949-1955 erfolgte die Ausbildung zum Diakon. 1955 heiratete er. Drei Kinder wurden dem Ehepaar geschenkt. Als Diakon war er zunächst in der kirchlichen Jugendarbeit tätig, später übernahm er auch andere Arbeitsgebiete. Über den zweiten Bildungsweg wurde er 1974 Pastor und war über 13 Jahre, bis zu seinem Ruhestand (ab Mai 1988), als Gemeindepastor tätig.
Durch eine Studienfahrt 1989 wurde sein Interesse an Leben und Werk Marc Chagalls geweckt. Ende 1994 begann er sich mit dem Dichter und Pädagogen Jizchak Katzenelson, dem Geschehen im Warschauer Ghetto und mit der Shoa zu beschäftigen.
Im Juli 2022 starb Helmut Homfeld im Alter von 97 Jahren.