Gedenkwand in Kazimierz Dolny

Der Ort liegt ca. 150 km südöstlich von Warschau. An einer Ausfallstraße auf einer Böschung vor einem Wäldchen (dem ehem. jüdischen Friedhof) steht die Gedenkstätte, die der jüdischen Bevölkerung Galiziens gewidmet ist. Den Friedhof kann man mit seinen wenigen Grabsteinen noch hinter der Gedenkwand erkennen. Es ist eine Gedenkwand aus Beton, über 5 Meter hoch und 18-20 Meter breit). Darauf die Reste von über 600 jüdischen Grabsteinen. Einige sind vor der Wand aufgestellt, wie auf einem Friedhof. In diesem Ort gab es zwei jüdische Friedhöfe, einen aus dem 16. Jhdt., der andere entstand Mitte des 18. Jhdts.
1942 wurden alle Juden in Vernichtungslager gebracht und die Friedhöfe geschändet. Mit den Grabsteinen wurde die Straße zum Gestapo-Sitz „gepflastert“. Viele Steine wurde dabei beschädigt bzw. zerstört. Nach dem Krieg wurden die Reste gesammelt und im Museum verwahrt.

1984 schuf der Architekt Tadeusz Augustynek diese Gedenkwand. Man erkennt noch heute an den Resten der Grabsteine die hohe Kunst jüdischer Handwerker. Die häufigsten Motive der Grabsteine:

  1. Hand mit einer Münze, darunter eine Opferbüchse, (für einen Wohltäter).
  2. 5-armiger Leuchter, (Symbol für die 5 Bücher der Thora).
  3. Bücher (Hinweis auf die Thora oder auch auf einen Gelehrten).

Galizien: Polen hat seine Gestalt im Laufe der Jahrhunderte oft verändert – verändern müssen, weil es immer verschiedenen Machtbereichen untergeordnet war: Preußen, Österreich-Ungarn, Russland.